CAPNETZ STUDIE

Die CAPNETZ Studie ist im Deutschen Register Klinischer Studien unter der DRKS-ID DRKS00005274 registriert.

BEDEUTUNG

Studie des Kompetenznetzes  Ambulant erworbene Pneumonie (Community Acquired Pneumonia, CAP)

HINTERGRUND

Trotz der medizinischen und gesundheitsökonomischen Bedeutung der ambulant erworbenen Pneumonie (CAP) fehlten in Deutschland bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts zuverlässige Daten zur Epidemiologie der Infektionskrankheit in Deutschland, zu den Risikofaktoren, zum Erregerspektrum, zur Resistenzsituation und zum Verlauf der Erkrankung. Um diese wissenschaftlichen Lücken zu schließen und damit auch die Therapie zu verbessern  wurde das Kompetenznetz CAPNETZ mittels einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen. Im Jahr 2002 wurde mit dem Aufbau einer entsprechenden Patienten- und Biomaterialdatenbank im Rahmen der CAPNETZ-Studie begonnen.

AKTUELLE STUDIENZIELE

  1. Untersuchung der Inzidenz und Prävalenz der ambulant erworbenen Pneumonie (CAP) bei Erwachsenen 
  2. Untersuchung der reziproken Beziehung von CAP und chronischen Grunderkrankungen
  3. Evaluation der CAP bei Patienten mit einer Immunsuppression wie etwa einer HIV-Infektion
  4. Aufbau einer Datenbank zur antimikrobiellen Resistenz
  5. Informationen über die Keime und die Keim-Wirt Interaktion
  6. Fokussierung auf die Erregerdiagnostik zur Verbesserung des klinischen Standards
  7. Identifizierung und Charakterisierung von Hochrisikopatienten
  8. Evaluation von präventiven Maßnahmen, wie Impfungen

STUDIENDESIGN

Prospektive, multizentrische, longitudinale Beobachtungsstudie mit Biomaterialsammlung und zentraler Diagnostik, seit 2002 fortlaufend Einschluss erwachsener Patienten mit Symptomen einer CAP, mit dem vorrangigen Einschlusskriterium eines Infiltrats in der Bildgebung; Teilnahme von über 30 Studienzentren , überwiegend in der stationären Versorgung, aber auch pneumologischen Facharztpraxen in Deutschland und im europäischen Ausland. Visitenstruktur siehe Grafik

RÜCKBLICK UND AUSBLICK

Nach bisher 2 Jahrzenten der Studiendurchführung blickt die CAPNETZ STIFTUNG auf eine Datenbank von über 14.000 Patientendatensätzen zurück. Seit dem Jahr 2017 ist auch die Dokumentation von CAP-Patienten mit dem Hintergrund einer Immunsuppression möglich. Noch aber sind viele Fragen offen. Darauf in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Antworten zu finden hat sich CAPNETZ auf die Fahnen geschrieben.

BETEILIGUNG VON CAPNETZ: UMSETZUNG EINES EIGENEN STUDIENPROJEKTS

Die CAPNETZ Studie ist bis heute das Hauptprojekt der CAPNETZ STIFTUNG. Die Geschäftsstelle der Stiftung verantwortet die Studiendurchführung und das Datenmanagement und koordiniert die Zusammenarbeit der einzelnen Studienpartner untereinander und mit den über 30 Studienzentren, die eher im Kliniksektor angesiedelt sind als in pneumologischen Facharztpraxen. Zu den Studienpartnern gehören das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Freiburg mit der viralen Erregerdiagnostik, die Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie am Universitätsklinikum Lübeck mit der bakteriellen Diagnostik und die Hannover Unified Biobank an der Medizinischen Hochschule Hannover (HUB).

PARTNER

Die Durchführung der CAPNETZ Studie wird derzeitig durch eine Förderung des Deutschen Zentrums für Lungenforschung unterstützt.