Symptome und Risikogruppen

Wo viele Menschen zusammenkommen, können sie besonders leicht übertragen werden: Die Erreger der Lungenentzündung. Niesen und Husten, ein Händedruck zur Begrüßung  – und schon attackieren die Krankheitserreger ihr nächstes Opfer!

Dass wir dennoch nicht häufiger an einer Lungenentzündung erkranken, verdanken wir unserer Immunabwehr. So lange wir gesund sind, kann die körpereigene Gesundheitspolizei die meisten Krankheitserreger effektiv bekämpfen und uns auch vor einer Lungenentzündung gut schützen.

Vor allem bei älteren Menschen oder Immunschwäche kann sich die Lungenentzündung schneller entwickeln.

Was macht mich immunschwach? Sehr alte und sehr junge Menschen können ein schwaches Immunsystem haben. Auch Autoimmunerkrankungen, AIDS oder Krebs schwächen das Immunsystem.

Vor allem aber chronische Krankheiten wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronische Lungenerkrankungen machen Patienten anfälliger für eine Lungenentzündung. 

Nicht jeder Husten mit leicht erhöhter Temperatur deutet allerdings auf eine Lungenentzündung hin. In den meisten Fällen besteht zum Glück „nur“ eine ganz gewöhnliche Erkältung oder leichte Bronchitis, die auch ohne ärztliche Behandlung innerhalb kurzer Zeit zurückgeht. 

Die Pneumonie hingegen birgt ein höheres Komplikationsrisiko.Fieber (über 38,3 °C) und Schüttelfrost oder ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl in Verbindung mit Kopf- und Gliederschmerzen können immer Zeichen einer schweren Infektionserkrankung sein. In diesen Fällen ist immer eine gründliche Untersuchung durch den Hausarzt erforderlich –  und meist auch eine Behandlung mit hoch wirksamen Medikamenten notwendig. 

Die Schädigung der Lunge kann zu unzureichender Sauerstoffversorgung führen und damit zu Organversagen. 

Deshalb gelten Patienten mit bereits zuvor vorliegenden Krankheiten wie Herzschwäche oder Diabetes als Risikopatienten und müssen im Krankenhaus behandelt werden.

Allein in Deutschland erkranken jedes Jahr circa 500.000 Menschen, von denen knapp die Hälfte im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Was kann ich selbst tun?

Vorsorge ist besser als Nachsorge. Gegen einige Erreger der Pneumonie gibt es eine Impfung! Darunter zählen die Pneumokokken, das Influenza Virus und SARS-CoV-2. Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt über mögliche Impfungen aufklären, vor allem wenn Sie oder Ihre Angehörigen über 60 Jahre alt sind.

Kommt es dennoch zum Krankheitsfall nehmen Sie Ihre Medikamente wie vorgegeben ein. Vor allem bei Antibiotika kann es wichtig sein bestimmten zeitlichen Vorgaben zu folgen. Das liegt daran, dass die Medikamente über die Zeit im Körper abgebaut werden. In dieser Zeit können die überlebenden Erreger sich wieder erholen, und so wird man sie nicht los.

Was ist eine Studie?

Wissenschaftler und Mediziner führen Studien durch um neues Wissen vom Patienten zu erlangen. Dadurch ist die Medizin unglaublich weit gekommen: Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen in Deutschland ist heute drastische 30 Jahre länger als noch vor 100 Jahren. 

Die meisten unserer  Studien sind Beobachtungsstudien: Wir sammeln große Mengen an Patientendaten—Charakteristika wie Alter, Medikation und Krankheitsverlauf. 

Die dokumentierten Daten werden statistisch ausgewertet und wir erkennen neue Muster und Zusammenhänge: So haben wir beispielsweise erkannt, dass Menschen, die an einer Herzkrankheit leiden ein höheres Risiko für eine schwere Lungenentzündung  haben als andere. Dies sind sehr wichtige Informationen für Ärzte, die wissen müssen, welche Patienten als Risikopatienten intensiv überwacht werden sollten und welche sich in Ruhe zu Hause auskurieren können.

Proben der Patienten werden der weiterführenden Wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung gestellt, etwa um neue Diagnostik Tests zu entwickeln.

Dass in Zukunft weniger Menschen an einer Lungenentzündung erkranken und vor allem erheblich seltener daran sterben  – dies ist das erklärte Ziel von CAPNETZ STIFTUNG.

Hierfür bringen wir niedergelassene Ärzte  und Ärzte aus großen Kliniken zusammen mit Wissenschaftlern aus der Grundlagenforschung und klinischen Forschung, um die Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung der Lungenentzündung zu verbessern.

Fachbegriffe

Zum Arzt gehen kann Gehirnjogging sein. Daher hier ein paar relevante Fachbegriffe erklärt.

CAP
engl.:Community-acquired Pneumonia, ambulant, also im gemeinschaftlichen Leben, erworbene Pneumonie

CAPNETZ
KompetenzNETZwerk zur CAP

Pneumonie 
Lungenentzündung/ Infektion der unteren Atemwege

Atemwege
Alle Organe, die zum Atmen genutzt werden = Mund– und Rachenraum, Nasen/ Nasennebenhöhlen, Bronchien, Lunge

Demographie
Bevölkerungswissenschaft, Beschreibung der Zugehörigkeit zu einer Bevölkerungs-gruppe z.B. Alterklasse

Antibiotikum
Antibakterielles Medikament

Antiviral
Wirkung gegen Viren